Ein letzter Bericht aus St. Louis

Guten Morgen liebe Freunde,

hier kommt unsere letzte Nachricht aus St. Louis. Allein dieser Satz macht uns natürlich ziemlich traurig, bedeutet es doch das Ende unserer wundervollen Zeit hier rund um den internationalen Kongress 2019 „Love never fails“.

Auf meinen letzten Bericht folgten zwei beeindruckende und bewegende Tage voller widersprüchlicher Emotionen. Das Ergebnis: Wir sind komplett fertig – überglücklich und traurig zugleich.

Der letzte Tag eines Kongresses ist häufig ein ganz besonderer und bei uns war das nicht anders. Die letzte Chance, noch mal die internationale Atmosphäre zu genießen, Freunde aus aller Herren Länder zu treffen, Erfahrungen (und Geschenke) auszutauschen. Natürlich haben wir das genutzt und SEHR genossen.

Beim Programm fiel uns besonders der öffentliche Vortrag von Bruder Numair auf – Brillant, wie er das Interesse für die Bibel weckt und dabei trotzdem das komplette Publikum (einschließlich uns) mitnimmt, wo doch für uns das Thema nicht wirklich neu ist.

Außerdem genießen wir die „Erzählungen“ von Bruder Splane. Er spricht direkt unsere Herzen an und manchmal vergessen wir, dass es gar nicht unsere „Herzenssprache“ ist (und dank des ultraschnellen (kostenlosen) Wlans der Arena können unbekannte Worte schnell übersetzt werden). Ein Highlight bleibt das neue Lied, welches von den zahlreichen (hochmotivierten) Stimmen von über 28.000 Brüdern und Schwestern gigantisch klingt. Handylichter sind übrigens ebenfalls eine grandiose Erfinden – sie tragen ihr Übriges zur Stimmung bei.

Wir waren gespannt darauf, wie wir uns „im großen Plenum“ verabschieden werden. Bruder Splane machte dazu noch in seinem Vortrag einen tollen Vorschlag: Ca. 10 Minuten nach Ende des regulären Programms wurden insgesamt zehn Königreichslieder gespielt werden und so konnten wir uns gemeinsam voneinander verabschieden: Das für eine geniale Idee. Hinter den Liedtext wurden mit der Kamera Bilder aus dem ganzen Stadionrund gezeigt, von fröhlich singenden Brüdern und Schwestern, die Plakate hochgehalten haben – was für eine Atmosphäre. Das vorletzte Lied war „Mach mich mutig“ und das letzte Lied unser neues, auf dem Kongress erschienenes – Wahnsinn. Wir konnten und wollten uns einfach nicht trennen.

Im Anschluss haben wir uns noch mal mit unseren kolumbianischen Freunden zum Abendessen in einem mexikanischen Restaurant verabredet – der Laden war fast vollständig gefüllt mit Brüdern und Schwester – wir haben uns sehr gut unterhalten und viel gelacht. Dann kam jedoch der Zeitpunkt des Abschieds, irgendwann musste er kommen. Wann werden wir uns wieder sehen? Hoffentlich bald, aber ist das realistisch bei der Distanz? Große Freude und Traurigkeit liegen manchmal sooooo nah beieinander.

Heute morgen ging es entspannt zu, wir waren erst um 10 Uhr verabredet. Ein letzter Höhepunkt unserer Reise wartete auf uns: Das „Evening Gathering“, welches bei uns schon zur Mittagszeit stattfand.

In Bussen wurden wir zum etwa 25 Minuten entfernten Kongress-Saal gefahren. Auch hier wurden wir wieder überschwänglich begrüßt, es tat einfach nur gut. Auf dem Parkplatz war ein riesiges Zelt aufgebaut, in dem es original Missouri-Barbecue Ribs und Pulled-Pork gab – ganz klar: Hier waren Profis am Werk. Die haben wir etwas später auch begrüßen dürfen vor ihren riesigen „Smokern“. Im Hintergrund spiele eine Band Königreichslieder in einer entspannten „Blues-Version“. Brutal war die Hitze, ca. 35 grad bei einer erdrückenden Luftfeuchtigkeit – unsere Wetter-App zeigte uns gefühlte 43 Grad (!) an.

Also schnell rein in den Kongress-Saal – ziemlich gemütlich, wenn ich es mit unserem vergleiche 🙂 Die Show, die dort geboten wurde, war der absolute Höhepunkt unserer Reise hier in den Mittleren Westen. Soviel Energie, soviel Herzblut, soviel Liebe, das lässt sich kaum in Worte fassen, sowas muss man erlebt haben. Zu Herzen gehende Videos kombiniert mit schauspielerischen Einlagen und grandioser Musik (der Chor: ein Gedicht) – die Brüder hier in Missouri haben es einfach drauf. Das hat uns wirkich geflasht: Wir hatten schon viel Gutes von der Veranstaltung gehört, aber dass sie SO gut ist, das hatten wir nicht erwartet.

Im Anschluss geht es für uns zurück ins Hotel und wir gönnen uns die dringend benötigte Pause. Dann machen wir uns auf dem Weg zum Abendessen. Bei unserem Spaziergang bemerken wir bereits eine veränderte Stimmung in der Stadt: Es sind deutlich weniger Brüder und Schwestern unterwegs, was wir auch im Restaurant erkennen. Soeben waren wir noch unglaublich begeistert und nun sind wir wieder traurig, weil wir uns langsam dem Ende unseres Aufenthalts hier nähern.

Wir machen nach dem Essen noch einen Abendspaziergang Richtung Gateway-Arch am Mississippi-Ufer. Die Atmosphäre am Abend tut uns gut und wir lauschen dem Rauschen (das reimt sich 😃 ), welches die in den Bäumen lebenden Insekten machen.

Wir freuen uns sehr, dass wir noch mal unsere Freunde aus Los Angeles (mit ihnen begann unser Abenteuer St. Louis, da sie bereits mit uns im Zug aus Chicago saßen) und aus Australien wieder treffen. Wann werden wir sie wieder sehen? Australien ist einfach unglaublich weit weg. Werden wir uns jemals wieder sehen?

Und so sitze ich nun, ziemlich nachdenklich und doch ein wenig überwältigt am Schreibtisch unseres (zum Glück klimatisierten) Hotelzimmers und frage mich, was bleibt nach dieser „once in a lifetime experience“. Um diesen Gedanken zu Ende zu denken, bin ich jedoch heut Abend zu müde und auch etwas überfordert. Sobald wir etwas zur Ruhe gekommen sind, werden wir hierzu sicherlich zu einem Ergebnis kommen. Sprecht uns gern einfach mal auf diese Frage an, wenn wir wieder da sind – und lasst uns gemeinsam drüber diskutieren (oder philosophieren).

Das war mein (vorerst) letzter Bericht aus St. Louis – Missouri. Es war uns ein Vergnügen, Euch von hier zu berichten. Ich gebe Alles, mich in den kommenden Tagen noch mal bei Euch zu melden und zu berichte, wie es mit uns in Chicago weiter gegangen ist.

In der Zwischenzeit gehen wir mal schlafen und so heißt es ein letztes Mal: Gute Nacht aus St. Louis und Guten Morgen nach Deutschland.

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