Abschied

Am heutigen morgen liegt eine melancholische Stimmung über der Stadt. Es liegt eine drückende, schwülwarme Dunstglocke über den grauen Hochhäusern Downtowns.

An unserem letzten Tag hier in St. Louis beschließen wir, noch mal mit den Brüdern zu frühstücken, wie wir schon die ganze Woche genossen haben. Jedoch findet dieses heute in einem anderen Raum statt. Auch die Gruppe ist inzwischen deutlich kleiner geworden; offensichtlich sind bereits Einige abgereist.

Dieses bemerken wir auch in der Lobby, wo die zahlreichen, fröhlichen Gesichter unser Brüder und Schwestern aus aller Welt mehr und mehr abgelöst werden durch Geschäftsleute, die sich zu Meetings und Workshops treffen. So langsam „erobert“ der Alltag wieder die Stadt.

Zurück im Zimmer haben wir die allergrößte Mühe, unsere Sachen zusammen mit den unzähligen Geschenken in den von der Airline vorgeschriebenen zwei Gepäckstücken plus den zwei Handgepäckkoffern unterzubringen. Jede noch so kleine Ecke und jeder „Dehnungsreißverschluss“ wird ausgenutzt – schließlich gelingt es uns, aber sind das wirklich nur 23 Kilo pro Koffer?? Das wird spannend, wenn wir am Freitag am Flughafen die Koffer abgeben.

Wir checken aus und machen uns auf den Weg zum Mittagessen – es gibt noch mal Pizza in dem netten laden ein paar Blocks zu Fuß von unserem Hotel entfernt, in dem wir am Samstag-Abend ein tolles Abendessen mit dem Ehepaar von den Bahamas hatten – ich glaube, sie befinden sich bereits auf der Heimreise, da sie am kommenden Wochenende schon wieder Kongress haben – die Glücklichen, denke ich mir. Im Restaurant selber freuen wir uns, noch mal Brüder und Schwestern zu treffen, diesmal aus England und „von hier“, also Missouri.

Dann gehts noch einmal „um den Block“ zu Fuß zurück. Wir verabschieden uns ein letztes Mal von den Brüdern und Schwestern, die uns unbekannterweise doch so sehr ans Herz gewachsen sind und von unserem Hotel, welches in den letzten Tagen doch etwas mehr als ein Zuhause gewesen ist – zwei Brüder bringen uns zur U-Bahn und begleiten uns netterweise bis zur Union Station.

Hier hat unsere Reise vor einer Woche begonnen, ziemlich genau um die selbe Zeit, um 15 Uhr CentralTime. Es kommt uns so vor, als hätten wir ein Video von der Reise gedreht und dieses spielt sich nun wieder rückwärts ab: Die Lobby – die Union Station – der Zug – Chicago – alles wie vor einer Woche, nur in der umgekehrten Richtung.

Als wir endgültig St. Louis verlassen, regnet es. Im Schritttempo fährt uns der Zug noch mal an den Plätzen vorbei, an denen wir eine so unglaublich tolle Zeit hatten, wir sehen unser Hotel, den Superdome, den Gateway-Arch und nicht zuletzt den mächtigen Mississippi. Wir haben den ultimativen Missouri-Blues.

Jetzt sind wir bereits eine Stunde unterwegs und halten in diesem Moment in einem kleinen Ort Namens Carlinville. Es hat inzwischen aufgehört zu regnen und die Sonne scheint nun von einem strahlend blauen Himmel. Unsere Reise führt uns durch den wunderbaren Bundesstaat Illinois, vorbei an unzähligen Farmen und den für diese Region so typischen Getreidesilos. Es wird schon dunkel sein, wenn wir wieder in Chicago ankommen werden, dem letzten Ziel unserer Reise.

So langsam kommen wir etwas zur Ruhe und wir genießen unsere Zugfahrt mit dem markanten Signalhorn im Hintergrund sehr. Und so verschwinden die Regenwolken, die Melancholie und der Blues auch aus unseren Gedanken. Wenn wir nun an St. Louis denken, dann denken wir wieder an Sonne, Freude und an strahlende Gesichter. Wir sind in diesem Moment unendlich dankbar für das Vorrecht, bei diesem historischen Kongress dabei gewesen sein zu dürfen. Wir freuen uns sehr über das, was wir alles haben erleben dürfen und auch auf das, was noch kommen wird.

Gute Nacht, Deutschland.

Eine Antwort auf „Abschied“

  1. Hallo ihr Beiden, es war sehr schön eure Reise so begeiten zu dürfen .
    Alles in allem stimmt ihr sicher mit ein:
    Wir sagen dir Dank Herr Jehova, für Brüder so treu, die besten Gefährten, ob alt oder neu. Das du uns gegben deinen Sohn, damit wir erhalten den Lohn,to see us in paradise again.
    The love never fail

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