Die Reise nach St. Louis

Guten Tag zusammen,

Sorry für die Verspätung, aber ich komme erst jetzt dazu, zu schreiben. Bedeutet: Ja, der Trip war doch etwas anstrengender, als geplant. Aber: Es hat alles geklappt, wie geplant, und es war toll 🙂 Aber der Reihe nach.

Die Anreise nach Hamburg am Samstag mit dem Metronom war (wider Erwarten) ziemlich entspannt: Wir sind an einem auf dem Gleis stehenden (ziemlich vollen) Metronom vorbei gegangen, haben 20 Minuten auf den nächsten Zug gewartet und sind dann in einen fast leeren Zug eingestiegen, was sich fast bis Hamburg nicht geändert hat.

Keep smiling 😃

Hamburg war nett, wie immer: Wir sind von dicken, schweren Regenwolken begrüsst worden und es gab immer wieder (heftige) Regenschauer – und das bei 0 (in Worten: null) Prozent Regenwahrscheinlichkeit. Check-In ins Ibis-Hotel am Airport (was übrigens 15 Geh-Minuten vom Airport entfernt liegt) und dann zurück in die City: Fischbrötchen an den Landungsbrücken (natürlich Brücke 10) – einmal über den Dom marschiert – fertig ist ein gelungener Abend in Hamburg.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Lissabon: Der Mitarbeiter am Check-In war (extrem) tiefenentspannt, um es mal positiv auszudrücken. Wir glauben, er wollte uns etwas auf „Portugal-Geschwindigkeit“ entschleunigen 🙂 Faszinierend, dass es trotzdem funktioniert hat, dass unser Gepäck bei einer Zwischenübernachtung auf dem Flughafen (das Gepäck – nicht wir) in Chicago angekommen ist.

Lissabon ist wirklich eine Reise wert – die Altstadt ist ist toll, wenn auch recht überfüllt mit Menschen (vielleicht lag es auch daran, dass es Sonntag war!?). Leider häufen sich auch hier die üblichen internationalen (langweiligen) Ketten und werden durch langweilige Restaurants ergänzt. Unser Tipp: Checkt doch einfach vorher mal ein paar Restaurant, so lauft Ihr nicht Gefahr, vom plötzlichen Hunger überrascht in einer durchschnittlichen, überteuerten Touristenfalle zu landen.

NICHT die Golden Gate Bridge

Unser kleines Zwischenfazit zu Lissabon lautet: Wir kommen wieder, vielleicht im Rahmen einer Rundreise oder eines weiteren Stop-Overs – jedoch als reine Städtereise werden wir uns wohl eher andere Ziele suchen.

Am Montag ging es weiter nach Chicago. Der Flughafen scheint (wie so oft) am Limit zu arbeiten – viele Menschen, viel Gewusel, überteuertes Wasser und miese Sanitäreinrichtungen. Aber wir sind ja nicht gekommen, um zu bleiben: Also ab in den Flieger.

Wir sitzen in Reihe 36 (der Drittletzten), die sich offensichtlich in der „Kids-Zone“ befindet. Der Lärmpegel beim Einsteigen lässt uns Schlimmstes befürchten für die kommenden neun Stunden. Interessanterweise wird es pünktlich zum Start angenehmer und wir können uns über die komplette Reise nicht beschweren – der Service war nett, das Catering okay, die Kids lieb und die angesehenen Filme unterhaltsam.

Einen Dämpfer gab uns dann Chicago: Begrüsst wurden wir von Regen, das Terminal, an dem wir gelandet sind, war komplett überfordert, Menschenmassen drängelten sich, die Ausschilderung war schlecht und um zum Zug Richtung City zu kommen mussten wir in einen überfüllten Transferbus steigen, der dann (gefühlt) auch noch ne halbe Stunde gebraucht hat.

Aber wir haben es geschafft ins Hotel zu kommen. Das Wetter verabschiedete sich dann mit ströhmenden Regen aus dem Tag, so dass wir nach unserem kurzen shopping-Trip (Wasser kaufen im Trader-Joes, dem amerikanischen Aldi) mit Essens-Pause (FiveGuys, weil nix Besseres da war) komplett durchnässt wieder im Hotel ankamen – was solls: Ab in die Dusche und dann schlafen.

Nun sitzen wir im Zug nach St. Louis. Unser morgen war entspannt: Wir sind wieder viel zu früh aufgewacht (wie immer bei Reisen in die USA), wodurch wir jedoch genug Zeit hatten, um uns fertig zu machen und die Sachen zu packen. Dann mit „uber“ zur Union Station, bei Starbucks Frühstück organisiert und in der Amtrak-Lounge gegessen – SEHR entspannt.

Zug fahren in den USA ist ganz anders als in Deutschland: Es wird empfohlen, mindestens 30 bis 45 Minuten vor Abreise am Bahnhof zu erscheinen. Dann erfolgt eine mehrstufige Prozedur, die eher an eine Flugreise als an eine Bahnfahrt erinnert: Check-In, Kofferaufgabe (bei uns diesmal allerdings (warum auch immer) nicht), im Wartebereich Platz nehmen und dann zum Bahnsteig geführt (!) werden. Gewöhnungsbedürftig, aber auch irgendwie entspannt. Bahnfahren ist hier wirklich etwas „Besonderes“ (oder ist exotisch vielleicht der bessere Begriff??).

Der Denker (oder der Träumer !?)

Nun genießen wir die Reise durch das Herz der USA in bequemen Liege-Sesseln und riesiger Beinfreiheit – und sogar mit kostenlosem (langsamen) Wlan. Es liegt ein Hauch Nostalgie in der Luft: Der Zug ruckelt, rechts und links zieht die Landschaft an uns vorbei und im Hintergrund ist immer wieder das markante Signal unseres Gefährts zu hören, wie man es aus Filmen kennt – das macht Gänsehaut 🙂

Mit uns reisen ebenfalls Brüder und Schwestern, natürlich an den Plaketten zu erkennen- aus Finnland und aus Kalifornien haben wir schon welche getroffen. Tolles Gefühl – wir sind schon ganz gespannt, wie es weiter geht.

Viele Grüße erstmal aus Joliet -Illinois, USA (da fahren wir nämlich grad durch).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert